Liebe Angelfreunde,
in diesem Beitrag möchten wir euch mehr über das Karpfen angeln im Winter erklären, denn zu dieser Jahreszeit verändern sich unsere Taktiken und Köder teils stark. Doch warum? Dafür werfen wir einen bildlichen Blick unter Wasser.
Wenn die Temperaturen deutlich in den einstelligen Bereich fallen, verlangsamt sich das Leben im teils sehr „kühlen Nass“. Der Stoffwechsel der Fische ist an einem niedrigen Punkt angelangt. Die Karpfen haben durch die geringe Bewegung keinen hohen Energiebedarf, den sie mit viel Futter decken müssten.
Der richtige Köder
Somit ist die logische Schlussfolgerung, dass wir im Winter die Futtermenge reduzieren. Anstelle von großen Futterteppichen mit Fischmehl-/Kohlehydrat-Boilies setzen wir auf kleine hochattraktive Spots. Diese garnieren wir am besten mit Boilies, welche auf einer Milchbasis aufgebaut sind. Solche Baits lassen sich bei den kalten Wassertemperaturen am besten von den Karpfen verdauen und verwerten. Das lässt sie öfter von unseren Leckerbissen naschen und erhöht daher die Erfolgsaussichten.
Die Boiliegröße kann ganz unterschiedlich ausfallen. Wir persönlich verwenden gern kleinere Boilies zwischen 12-16mm. Als Hookbait bieten wir entweder einen auffälligen Pop Up mit gleichem Durchmesser kurz über Grund, einen kleinen Snowman oder einen großen Boilie (20-30mm) an einem kurzen Vorfach an. Alternativ bringt ein großer Boilie (24mm aufwärts) mit 3-5 beigefütterten Boilies gleicher Größe oft Bisse.
Mit Grundfutter anlocken
Im Winter fressen die Karpfen eher in einem kleinen Zeitfenster. Gerade dann nehmen sie lieber einen größeren Boilie. Dieser lässt sich bei gleichem Nährwert mit weniger Energieaufwand aufnehmen, als z.B. drei kleine Boilies. Es kann sich also lohnen, verschiedene Größen zu probieren.
Sehr gut lässt sich auch mit Grundfutter arbeiten. Hochwertige Groundbaits sind so aufgebaut, dass sie die Fische an den Angelplatz locken und auch dort halten, ohne zu sättigen. Das sind perfekte Eigenschaften für ein erfolgreiches Winterfutter.
Mit Liquids verfeinern
Um unseren Angelplatz noch attraktiver zu gestalten, können wir dem Futter Liquids beimischen. Wichtig dabei ist, keine ölhaltigen Flüssigkeiten zu verwenden. Die Wirkung ölhaltiger Liquide tendiert aufgrund der schlechten Löslichkeit gerade bei kaltem Wasser gegen Null.
Die richtige Taktik
Haben wir unser passendes Winterfutter zusammengestellt, geht es an die Taktik und Umsetzung. Wie oben beschrieben ist es erfolgsversprechend auf einen sehr kleinen Futterplatz zu setzen, da die Fische meist nicht mehr aktiv auf Futtersuche sind. Sie können so unsere Köder ohne hohen Energieaufwand aufnehmen, ohne weitläufig suchen zu müssen.
Doch wo legen wir einen solchen Spot am besten an?
Leicht fällt die Entscheidung, wenn man die Karpfen ausfindig machen kann. Dort wo wir sie (rollen, springen, schwimmen) sehen, angeln wir am besten auch. Darum Augen auf am Wasser!
Sind keine Karpfen zu sehen, kann gute Gewässerkenntnis der Schlüssel zum Erfolg sein. Theoretisch macht es Sinn, die tiefen Stellen des gewählten Gewässers zu beangeln. Findet man in diesen Bereichen dann auch noch Unterschiede wie kleine Kanten, Plateaus, Löcher, Kraut oder Übergänge von weichem zu hartem Boden hat man sehr gute Anhaltspunkte.
Doch in manchen Fällen kommt es überraschend vor, dass wir die Karpfen in teils sehr flachem Wasser fangen. Das ist meist an Stellen der Fall, an denen wir den Rest des Jahres auch schon gute Erfolge erzielen konnten. Ein Versuch an solchen Spots kann also durchaus von Erfolg gekrönt sein.
Wie legen wir unsere Fallen an der richtigen Stelle aus?
Kann man mit einem Boot oder Futterboot arbeiten, ist man fein raus. Das Futter und die Köder können punktgenau ohne großen Streueffekt abgelegt werden. Als Uferangler haben wir die Möglichkeit das Futter mit einer Futterrakete fast punktgenau auf den Platz zu befördern. Auch durch die Verwendung von PVA landet das Beifutter direkt in Hakennähe.
Gerade für Kurzansitze in kleineren Gewässern mit einem guten Karpfenbestand empfehlen wir das Angeln mit Methode Feeder. Diese Methode in Verbindung mit einem kleinen auffälligen Hakenköder bringt oft schnelle Bisse.
Wir wünschen euch viel Erfolg beim Karpfen angeln im Winter.
Petri Heil
Euer Team von Absolute Carp